Januar - 28 March 2021
Martin Chramosta, Karoline Dausien, Jan Erbelding, Rachel Fäth, Johanna Gonschorek, Irina Lotarevich and Kristin Weissenberger
Curated by Alexandra-Maria Toth
Open by appointment
Press Release EN:
Truth to Materials
It commonly transpires that a correlation of objects, of a non-linear nature, might make for an affective experience. To look at the works in Truth to Materials invites a reconsideration of felt, non-logical engagement. Art-working of the sculpture, painting, or poetic form often functions as an archaeology of intuitive attribution, an interweaving of found and present materialities. Yet it is at the moment of conception, of fruition, that an intervention sparks; a new realm of being, an alternate state of reckoning.
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Iron and steel on the surface can appear to be rough and harsh, bearing an aesthetic of construction and control. But I feel their materialism prevails a gentleness of form, and have hidden charms and magical elements, which endure economic and naturalistic disaster. In a queer, feminist realm linearity is replaced with an intertextuality of weaving, a bearing witness to the unseen and often unheard. The magic of luck and chance binds these works, small fragments of a larger intuitive dance.
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The poetic forms appear to be in conversation, circulating around and into one another. I am interested in the futurity this poeticism generates, in the hybrid forms of feeling and integration, of the manipulation of materiality into language, or lyricism into intuition.
The poetics of form are contained within a brutalist grid, prison-like, almost subordinate. Yet the forms dwell inside as an ungraspable utopia, a never-ending sense of now. There is a sense of and almost always a projected, speculative place-to-come, and is never locatable in the present. The weight of the fabric permits brutalism to be a soft, poetic sense of comfort, an unseen mode of dreaming, imagining, feeling. Memory is registered as a floating substance, inviting time to relapse and reform.
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The countless ruptures between tenderness and form feel serenely kind, to draw attention to the states of self which might beckon towards a dreaming, a different sense of lived reality. Run your eyes across the surface and its unevenness becomes a form of Autonomous sensory meridian response (ASMR), imagine weaving your hand around the shape of the grey metallic ridges. As you do so, a meditative state proceeds you.
A sound can also be tactile, a materiality in its own right, just as the body can become an orchestra of sounds, a resonant conversations. Sometimes, clay is consumed, bacterial lingers and generates materiality with fading sounds of the body. The linearity of sounds becomes materiality to move in and out of the body’s time, rhythm, biology, fibers. The materiality of the devil’s cup; a singing towards utopia; humor can be a form of violence; sound is the materiality of cynicism.
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The Talisman - the curves and symbols generate a sense of luck and magic, an intervention in the brutalism of forms through the touch of the eye. To view these forms is to step into a world of not-now, a past which reckons with the future. Think of the nuance of magic as being a set of tricks, a commentary on the patriarchy, of what might be revealed in materiality. In this sense, curious materialities might not always prevail in a sense of truth or utopia, but instead a trick or playful manner which invites a lingering of peculiarity. It is in this double-sided trick, a linguistic commentary on truth is born.
I feel a utopia of materiality, a shared sense of future where the communicability of forms can be bound by chance and magic. Magic is a type of chance; it reveals the slippages in experience and life, the hidden corners of aesthetic difference. The materialism of utopia is the futurity of the oddity, the serendipity of hard forms whose edges are actually soft, changeable; dreamlike. The truth in Materials is the possibility of matriarchy.
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Text: Hatty Nestor
Press Release DE:
Truth to Materials
Eine Korrelation von Objekten nichtlinearer Natur kann häufig zu einer affektiven Erfahrung führen. Ein Blick auf die Werke in der Ausstellung; „Truth to Materials“ lädt ein, das Gefühlte, nicht logische Engagement zu überdenken. Die Skulptur, die Malerei oder die poetische Form fungiert oft als Archäologie der intuitiven Zuschreibungen, als Verflechtung gefundener und gegenwärtiger Materialitäten. Doch gerade im Moment der Empfängnis oder der Verwirklichung löst eine Intervention Funken aus und es erschließt sich ein neues Reich des Seins, ein alternativer Zustand der Abrechnung.
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Die Oberfläche von Eisen und Stahl kann rau und hart wirken und eine Ästhetik der Konstruktion und Kontrolle aufweisen. Ich denke, dessen Materialismus herrscht in einer sanften Form und beinhaltet verborgene Reize sowie magische Elemente, die eine wirtschaftliche und naturalistische Katastrophe ertragen können. In einem seltsamen, feministischen Bereich wird die Linearität durch eine Intertextualität des Webens ersetzt, ein Zeugnis für das Unsichtbare und oft Ungehörte. Die Magie des Glücks und des Zufalls verbindet diese Werke, kleine Fragmente eines größeren intuitiven Tanzes.
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Die poetischen Formen scheinen im Gespräch zu sein und zirkulieren umeinander, als auch ineinander. Ich interessiere mich für die Zukunft, die diese Poetik in den hybriden Formen des Gefühls und der Integration, der Manipulation der Materialität in die Sprache oder der Lyrik in die Intuition erzeugt.
Die Poetik der Form ist in einem brutalistischen Gitter enthalten, gefängnisartig, fast untergeordnet. Doch die Formen verweilen im Inneren als unfassbare Utopie, als unendliches Gefühl des Jetzt. Es gibt ein Gefühl für, und fast immer einen projizierten, spekulativen zukünftigen Ort, der in der Gegenwart niemals lokalisierbar ist. Das Gewicht des Stoffes ermöglicht es, dass Brutalismus, ein weiches, poetisches Gefühl von Komfort sein kann, eine unsichtbare Art zu träumen, sich etwas vorzustellen und zu fühlen. Das Gedächtnis wird als schwebende Substanz registriert und lädt zum Rückfall und zur Reform ein.
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Die unzähligen Brüche zwischen Zärtlichkeit und Form fühlen sich gelassen an, um die Aufmerksamkeit auf die Selbstzustände zu lenken, die zu einem Traum, einem anderen Sinn für gelebte Realität führen könnten. Führen Sie Ihre Augen über die Oberfläche und ihre Unebenheit wird zu einer Form der autonomen sensorischen Meridianreaktion (ASMR). Stellen Sie sich vor, Sie weben Ihre Hand um die Form der grauen Metallkämme. Während Sie dies tun, geht ein meditativer Zustand von Ihnen aus.
Ein Klang kann auch taktil sein, eine Materialität für sich, genauso wie der Körper ein Orchester von Klängen werden kann, eine Resonanz von Gesprächen. Manchmal wird Ton verbraucht, Bakterien verweilen und erzeugen Materialität mit verblassenden Geräuschen des Körpers. Die Linearität von Klängen wird zur Materialität, um sich in die Zeit, den Rhythmus, die Biologie und die Fasern des Körpers hinein und aus ihm heraus zu bewegen. Die Materialität des „devil’s cup“; ein Gesang in Richtung Utopie; Humor kann eine Form von Gewalt sein; Klang ist die Materialität des Zynismus.
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Der Talisman - die Kurven und Symbole erzeugen ein Gefühl von Glück und Magie, eine Intervention in die Formen des Brutalismus durch Berührung des Auges. Diese Formen zu betrachten bedeutet, in eine Welt des Nicht-Jetzt einzutreten, eine Vergangenheit, die mit der Zukunft rechnet. Stellen Sie sich die Nuance der Magie als eine Reihe von Tricks vor, als einen Kommentar zum Patriarchat, zu dem, was sich in der Materialität offenbaren könnte. In diesem Sinne überwiegen merkwürdige Materialitäten möglicherweise nicht immer im Sinne von Wahrheit oder Utopie, sondern als Trick oder spielerische Art und Weise, die zum Verweilen von Besonderheiten einlädt. In diesem doppelseitigen Trick wird ein sprachlicher Kommentar zur Wahrheit geboren.
Ich fühle eine Utopie der Materialität, ein gemeinsames Zukunftsgefühl, in dem die Kommunikationsfähigkeit von Formen durch Zufall und Magie gebunden werden kann. Magie ist eine Art Chance; sie enthüllt die Ausrutscher in Erfahrung und Leben, die verborgenen Ecken des ästhetischen Unterschieds. Der Materialismus der Utopie ist die Zukunft des Seltsamen die Zufälligkeit harter Formen, deren Kanten tatsächlich weich und veränderlich sind; traumhaft. Die Wahrheit in Materialien ist die Möglichkeit des Matriarchats.
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Text: Hatty Nestor
Übersetzung: Alexandra-Maria Toth
